Iraklion – Eindrücke aus der Hauptstadt Kretas

Wo einst vor Jahrtausenden einer der Hafenplätze von Knossós lag, erhebt sich heute Iraklion, die Inselhauptstadt von Kreta.

Iraklion ist heute die größte Stadt an der nördlichen Küste von Kreta und außerdem einer wichtigsten Seehäfen. Iráklion ist nicht nur die Hauptstadt der griechischen Inseln, sie ist auch ein wichtiges Zentrum für den Küstenhandel. Ansonsten ist sie allerdings im Vergleich mit den anderen faszinierenden Orten auf Kreta keine besonders schöne Stadt.

Hier leben 130 000 Menschen, ein gutes Viertel der Gesamtbevölkerung Kretas. Damit ist sie auch die viertgrößte Stadt Griechenlands. Hier wird ein beachtlicher Anteil des Handels mit dem Festland und dem Ausland abgewickelt, wodurch Iraklion auch zur wirtschaftlichen Drehscheibe Kretas geworden ist. Der Hafen und vor allem der Flughafen macht die Stadt auch zum Drehkreuz der Tourismusbranche.

Aber sie hat, wie auch die gesamte Insel, eine Geschichte, die von Eroberungen, kulturellen Höchstleistungen und vom Stolz der Einwohner geprägt ist.

Abgesehen von der minoischen Epoche hat sich die Stadt besonders unter den Venezianern, aus einer kleinen Siedlung zum Mittelpunkt des politischen, sozialen, wirtschaftlichen und religiösen Lebens der Insel verwandelt.

Vor allem nach dem Fall von Konstantinopel 1453 entwickelte sich die Stadt zu einem geistigen und kulturellen Zentrum im östlichen Mittelmeerraum. Berühmte Maler wie der in Iráklion geborene Domenikos Theotokopulos, der später als El Greco Weltruhm erlangt hat, sind aus dieser Zeit hervorgegangen.

Nachdem Kreta 1898 selbständig geworden war, erhielt der Ort erst wieder seinen ursprünglichen Namen Iráklion. der Name  erinnert an die Sage, nach der dort Herakles an Land ging, um den berühmten kretischen Stier zu bändigen. Einige Erdbeben und aber auch vor allem Bombardierungen der Deutschen und Briten im 2. Weltkrieg zerstörten weite Teile der Altstadt Iráklions. Deshalb prägen heute oft moderne und nicht wirklich schöne Betonbauten das Gesicht der kretischen Hauptstadt, was den ersten Eindruck für Besucher deutlich schmälert.

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Auf einem Spaziergang durch Hafen und Altstadt kann man neben Gebäuden aus venezianischer Zeit auch den Puls der unruhigen Stadt spüren. Es gibt nur wenige ruhige und romantische Plätze.
Innerhalb der noch aus der venezianischen Zeit stammenden Stadtmauer erlebt man die Atmosphäre dieser geschäftigen Stadt sehr gut auf der Platia Venizeluo. Neben zahlreichen Cafés und Tavernen steht hier der Morosini-Brunnen von 1628, der gleichzeitig den Mittelpunkt Iraklions bildet. Unmittelbar daneben  befindet sich die von den Venezianern 1239 errichtete San Marco Kirche, die heute für Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt wird.
Auf jeden Fall gehört ein ausgedehnter Besuch des alten venezianischen Hafens in das Programm, wo das imposante Gemäuer der alten Festung die Hafeneinfahrt bewacht . Und man sollte einen lohnenswerten Abstecher in das Archäologische Museum mit vielen Funde aus minoischer Zeit machen. Historisch Interessierte werden dort wohl sogar den ganzen Tag verbringen.
Mir persönlich hat Iraklion einen zu hektischen und unruhigen Eindruck hinterlassen. Man sollte die Stadt gesehen haben, aber bei einem Kreta-Aufenthalt den anderen wunderschönen und kulturell interessanteren Regionen, die ich auch auf meiner Seite mit Reiseeindrücken von Kreta beschrieben habe, mehr Zeit einräumen.

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1 Comment

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  1. maria

    Hey,
    danke für den tollen Reisebericht über Iraklion,
    wollte schon länger wiedermal nach Griechenland, das hat mir die Entscheidung nochmals erleichtert 🙂
    Dnake Grüße von
    Maria
    Flughafentaxi München

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